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De Reservebrögam

Originaltitel: Der Ersatzverlobte

Komödie von Erika Kapeller. Ins Plattdeutsche übertragen von Heino Buerhoop

Zum Stück

Laura liebt Romy. Romy liebt Laura. Sie wohnen zusammen mit ihrem Freund Alfred in einer Wohngemeinschaft. Sie möchten heiraten und ein Kind – entweder durch künstliche Befruchtung oder Adoption.

Nichts Außergewöhnliches in der Großstadt, in der sie leben... Alfred würde sich sogar als Samenspender zur Verfügung stellen – allerdings würde er das Kind doch lieber auf natürliche Weise zeugen, und zwar mit Romy, in die er heimlich ver­liebt ist.

Er bittet seinen Bruder Jonas, ihm zu helfen, Romy für sich zu gewinnen. Dieser bringt Laura nach einer durchzechten Nacht in eine Verlegenheit: Da Laura ziemlich betrunken war, kann sie sich an nichts mehr erinnern, und er gibt vor, die Nacht mit ihr verbracht zu haben.

Eines Tages kündigen Lauras erzkonservative, streng katholische Eltern, mit denen sie schon lange keinen Kontakt hatte, ihren Besuch an. Sie leben weit entfernt auf dem Dorf, und weil sich das so gehört, wollen sie ihren zukünftigen Schwiegersohn kennen lernen, um der Tochter ihren Segen zu geben.

Was Laura nicht weiß: Ihre Eltern stehen kurz vor der Trennung (Scheidung kommt natürlich nicht infrage), verheimlichen dies jedoch und spielen ihr das glückliche Paar vor. Laura will ihre Eltern natürlich nicht brüskieren – eine lesbische Freundin würden sie niemals akzeptieren und es würde ihrer Mutter das Herz brechen! Zuerst will Laura Alfred dazu überreden, ihren Verlobten zu spielen, so lange ihre Eltern da sind, doch als dieser ablehnt, verkleidet sich Romy als Mann („...was tut man nicht alles aus Liebe?“) und spielt ihre Rolle als „Roman“ zunächst perfekt.

So spielt Jeder Jedem ein Spiel vor. Was zuerst als Spaß beginnt, wird zunehmend zum Stress: Das Lügengebäude droht in sich zusammen zu brechen, als Lauras Eltern unerwartet noch einmal zurückkommen, weil ihr Flug wegen Terroralarms abgesagt wurde. Romy gibt sich spontan als „Romans“ Schwester und Alfreds Verlobte aus und muss so gleich wieder in eine neue Identität schlüpfen.

Diesmal spielt Alfred gerne mit, und er flirtet aufs Heftigste mit Romy (... was er schon lange tun wollte.) Als Romy zuletzt durch ihr Spiel tiefere und ungewohnte Gefühle für Alfred entwickelt, scheint nichts mehr so zu sein wie vorher...

Personen

Laura
Die Lehrerin ist lesbisch, ‚Kopf-gesteuert’ und pedantisch, was den Haushalt anbelangt. Auf Alfred ist sie eifersüchtig, beide streiten oft. Sie will Romy heiraten und mit ihr ein Kind haben. Ihren Eltern gegenüber ist sie respektvoll; deren Meinung über sie ist ihr sehr wichtig. Schwäche(n) zeigt sie selten – aber doch.

Romy
Lauras Lebensgefährtin. Sie ist lesbisch, attraktiv, wirkt manchmal ein bisschen; im Grunde ist sie ein positiver, liebevoller Mensch. In Alfred sieht sie zunächst nur einen guten Freund – insgeheim empfindet sie aber „mehr“ für ihn. Aus Liebe zu Laura wächst sie über sich selbst hinaus, als sie in die Rolle des ‚Ersatzverlobten’ (Reservebrögam) schlüpft.

Alfred
deren Mitbewohner in der 3er-WG. Er ist sehr verzweifelt darüber, dass Romy, in die er verliebt ist, Laura heiraten will. Er bemüht sich sehr um sie und bittet sogar seinen Bruder um Hilfe. Alfred ist zwar immer knapp bei Kasse, weil er keinen festen Job hat, außerdem schlampig und ein bisschen unzuverlässig, im Grunde jedoch ein liebenswerter und treuer Mensch.

Jonas
Alfreds Bruder. Alfreds Bruder ist Musiker. Er versteht die Kunst des Flirtens und schafft es sogar, Laura zu verwirren. Er ist smart und charmant und selbstverständlich gern bereit, seinem Bruder, den er sehr mag, aus der Patsche zu helfen: Um Alfred in seinem Bemühen um Romy zu unterstützen, ist er sogar bereit, Laura zu beschwindeln.

Lauras Mutter
ist sehr konservativ bis unterwürfig, und es ist ihr wichtig, was die Leute im Dorf sagen. Deshalb erträgt sie auch eine unglückliche Ehe. Als sie von Lauras Neigung erfährt, ist sie zwar zuerst schockiert, doch dann ist gerade das der Impuls für sie, ihr Leben neu zu orientieren.

Lauras Vater
Der Macho-Typ ist ebenfalls erzkonservativ und hat meist schlechte Laune. Dass er Alko­holiker ist, will er sich nicht eingestehen. Zu den anderen, insbesondere zu seiner Frau, ist er nicht besonders nett. Am liebsten hört er sich selbst reden, und er duldet keinen Widerspruch.

Bühnenbild

Simultanbühne: Wohnzimmer und Alfreds Zimmer. Geteilt werden die zwei Bühnenabschnitte durch ein Bühnenelement (Wand) mit einer Verbindungstür.

Ein Haupteingang führt ins Wohnzimmer; eine Tür führt von Alfreds Zimmer ins Bad.  

Scheinwerfer zeigen jeweils den Raum an, in dem gerade gespielt wird.

Leseprobe

Für dieses Stück steht Ihnen eine Leseprobe als PDF-Datei zum Anzeigen bzw. zum Download zur Verfügung.

Bestellinformationen

Besetzung:3w 3m Zeit:Gegenwart Spielzeit:ca. 110 Min. Erschienen bei:Plausus Theaterverlag, Kasernenstr. 56, 53111 Bonn Link zum Verlag:www.plausus.de E-Mail:info@plausus.de