Früher, als noch niemand in Moseboll über einen eigenen Telefonanschluss verfügte, da bildete der Apparat von Luise Lüsebrink unter der Rufnummer „Ackersnacker 1-1-6/Moseboll“ die Nachrichtenzentrale des Dorfes. Als besonders kommunikativ erwies sich dabei die eingeklemmte Lauthörtaste, die quasi alle im Raum anwesenden Personen informierte.
Doch seit die modernen Zeiten auch auf dem Dorf Einzug gehalten haben, verirrt sich kaum noch jemand in die gute Stube vom Gasthof Lüsebrink. Luise trifft sich dort mit ihren Freundinnen Elfriede und Christel zum Kaffeeklatsch. Elfriede wird in letzter Zeit von erotischen Träumen um einen Mann namens Dave heimgesucht. Sind es die Wechseljahre oder nur geheime, unerfüllte Wünsche, die da nächtens im Schlaf durchbrechen? Traummann Dave sieht aus wie Barack Obama.
Die drei Freundinnen versprechen sich: Sollte sich jemals ein Farbiger nach Moseboll verirren, werden sie Elfriede holen. Die Ärmste hat ihren Traum leider noch nicht zu Ende träumen können, weil sie im entscheidenden Moment von ihrem hypochondrischen Ehemann Egon geweckt wurde. Die drei Freundinnen brennen aber darauf zu erfahren, wie die Geschichte weiter geht.
Egon, selbst von absurden Träumen geplagt, leidet sehr unter der Vorstellung, dass seine Frau eines Tages mit dem Mann ihrer Träume durchbrennen könnte. Sein Freund Heinrich sucht daher dringend nach einer Lösung. Die taucht eines Tages im Gasthof in Person der jungen, feschen Lola auf. Sie ist in einer finanziell prekären Lage und mietet sich auf der Flucht vor ihren Gläubigern im Gasthof ein. Beruflich gibt sie sich als Kommunikationstrainerin aus.
Elfriede, Luise und Christel verstehen aufgrund eines akustischen Missverständnisses Lola als Kommunistentrainerin. Egon und Heinrich ordnen die junge Dame in den Beruf einer Psychotherapeutin ein. In Wahrheit verdient Lola ihren Lebensunterhalt allerdings mit Sex-Telefonaten.
Als wäre dies alles noch nicht genug, hat sich Christel in der Quiz-Show „Wer wird stinkreich“ bei Ernst Lauch als Kandidatin beworben. Luise übernimmt den Part des Telefonjokers und hofft, so ihre eigenen Geldnöte bei ihrer Spar-Investmentbank mindern zu können.
Nun kommt jede Menge Arbeit auf den alten Ackersnacker zu: Lola will ungestört arbeiten, einer ihrer Kunden möchte sie unbedingt persönlich kennen lernen, Herr Hartmann von der Bank hat eine Idee, Dave kündigt seinen Besuch an und Ernst Lauch taucht am anderen Ende der Leitung auf.
Natürlich sind immer die falschen Gesprächspartner miteinander verbunden, niemand kann ungestört telefonieren und ganz Moseboll hört mit!
Luise
Inhaberin des Gasthofes mit Geldsorgen, ca. Mitte/Ende 50
Christel
gleichaltrige Freundin und Kandidatin bei einer Quiz-Show
Elfriede
Freundin mit interessanten erotischen Träumen
Egon
leidet unter eingebildeten Krankheiten und den Träumen seiner Frau
Heinrich
sein Freund, ist froh, ledig zu sein
Lola
jung und tabulos, verdient ihren Unterhalt mit Sex-Telefonaten
Carola
Bankangestellte, unglücklich verlobt mit einem Kollegen, 25 – 35
Eddie
fühlt sich als Dorfplayboy, ist aber nur ein kleiner Angeber, 35 – 40
Männliche Telefonstimme
zum Darstellen verschiedener Personen
Weibliche Telefonstimme
kann von einer Darstellerin übernommen werden
Die Stube einer kleinen Dorfgaststätte. Dürftig und altbacken möbliert. In der Mitte ein Tisch und ein paar Stühle, an der Wand eine Kommode mit Schubladen und ein Wandregal mit ein paar Flaschen. Eventuell ein angedeuteter Tresen.
Ein großes, uraltes Telefon steht auf der Kommode. (es kann auch ein kofferähnlicher Kasten mit einem Telefonhörer sein). Links eine Tür, die scheinbar nach draußen führt. Rechts eine Tür mit der Aufschrift „Privat“.
Für die akustische Darstellung der Telefongespräche sind eine Klingel und eine Lautsprecheranlage empfehlenswert.
Besetzung:5w 3m Zeit:Gegenwart Spielzeit:ca. 110 Min. Erschienen bei:Reinehr-Verlag, In den Gänsäckern 9, 64367 Mühltal Online bestellen:www.reinehr-verlag.de E-Mail:info@reinehr-verlag.de