Die Kollegen Hinnerk, Georg, Paul und Manuel sind "Keerls döör un döör". Tagsüber schuften sie beim norddeutschen SDSL-Paketservice, abends gehen sie gerne mal in die Kneipe auf ein Bier. Obwohl Versandleiter Frank Kording sie reichlich stresst, erledigen die Männer ihren Job gerne.
Dieses ändert sich erst, als Georg die Kündigung erhält, weil die finanziell angeschlagene Firma nur durch gravierende Sparmaßnahmen gerettet werden kann. Dabei hatten die Paketboten gerade so etwas wie Mitleid für ihren Chef entwickelt, denn dessen Tochter Betty leidet an einer schweren Augenkrankheit, die nur durch eine privat zu finanzierende OP zu stoppen ist.
Und da die "Keerls" zwar bisweilen eine raue Schale, aber einen ausgesprochen weichen Kern haben, beschließen sie spontan, ihre Ersparnisse für das Kind zu opfern. Doch weit kommen sie mit den paar Euros nicht. Da haben die Männer die Idee: Warum nicht eine Travestieshow auf die Beine stellen, um so das fehlende Geld für Betty zu sammeln?
Gesagt getan! Nach anfänglichen Schwierigkeiten beginnen die vier Männer nach Feierabend schließlich heimlich mit den Proben. Kollege Georg organisiert die Kostüme von einem schwulen Freund, und Hinnerks Mutter Lore betätigt sich als Trainerin der bunten Truppe und hilft ihnen über anfängliche Hemmungen gegenüber Pumps, Perücken und Playbackgesang hinweg.
Nach diversen schweißtreibenden Proben ist es dann endlich soweit: Die Show ist tatsächlich ausverkauft, und Bettys Operation steht nun nichts mehr im Wege. Das Stück endet schließlich mit dem glanzvollen Auftritt der echten Kerle in glitzernden Kostümen.
Frank Kording
Versandleiter, Mitte Vierzig
Georg Gregor
Paketbote, Ende fünfzg
Hinnerk Knocke
Paketbote, Mitte vierzig
Paul Rolands
Paketbote, Anfang vierzig
Manuel Rodriguez
Paketbote, Ende zwanzig
Lore Knocke
Hinnerks Mutter, Ende sechzig
Alle acht Bilder spielen im Lager des SDSL (Schnell-Dienst –Stadt-Land ) in Brake. Im Bühnenhintergrund ein großes Tor, welches auf die Laderampe führt. Ist es geöffnet, so erkennt man Werks- bzw. Fabrikhalle / bzw. Hafenanlage. Rechts davon werden Unmengen von Paketen aufbewahrt, die auf ihre Auslieferung warten. Daneben befindet sich eine Tür, die in das Büro des Herrn Kording führt. Auf dem Milchglas steht die Aufschrift „Büro“.
Links vom Tor befinden sich Blechschränke, in denen die Paketboten ihre persönlichen Dinge untergebracht haben. Zwei Bänke dienen den Männern als Sitzgelegenheit für ihre Pausen. An der Wand hängt ein Stadtplan, der in verschiedene Bereiche eingeteilt ist.
Eine (feuerfeste Stahl-) Tür führt in die anderen Räume des Gebäudes. Sie muss mindestens so breit sein, dass ein Paketbote mit Sackkarre bequem hindurch passt. Da es sich um ein älteres Gebäude handelt, bestehen sämtliche Wände aus rötlichen Backsteinen, die im Laufe der Jahre teilweise übergestrichen wurden. Irgendwo im Raum steht ein Getränkeautomat.
Besetzung:1w 5m Zeit:Gegenwart Erschienen bei:Vertriebsstelle und Verlag, Buchweizenkoppel 19, 22844 Norderstedt Online bestellen:www.vvb.de E-Mail:info@vvb.de