Der geschiedene Antiquitätenhändler Raimund Brandes hat für sich und seine neue Lebenspartnerin Mona einen alten Bauernhof gepachtet, um sich dort neben dem Trödelhandel vor allem der Familienplanung zu widmen. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich Vater zu werden. Das Geschäft aber geht schlecht und so sind Kontostand und Stimmung schnell auf dem Tiefpunkt.
Als Raimunds geschiedene Frau Elsbeth zusammen mit ihrer Mutter Alexis unerwartet vor der Tür steht, um ihre Unterhaltszahlungen einzufordern, kommt gewaltig Leben in die Bude – aber leider auf völlig andere Weise, als es sich der Schwerenöter Raimund gewünscht hat, denn die beiden quartieren sich bis auf Weiteres bei ihm ein.
Mona ist ganz und gar nicht begeistert, muss sie doch jetzt für Raimunds Ex-Frau und die Ex-Schwiegermutter kochen, putzen und waschen. Zudem setzt Konkurrent Karl Huber alles daran, Raimunds Existenz zu ruinieren und Mona, seine „Verflossene“, zurück zu gewinnen. Bei so viel intriganter Energie bleibt sogar Pastor Hassel nichts anderes übrig, als sich hart an die Grenze des moralisch Zulässigen zu arrangieren.
Letztendlich scheint das Glück Raimund aber doch hold zu sein, denn er kann einer zweifachen Vaterschaft entgegen blicken, die Geschäfte laufen dank Elsbeth und ihrer Mutter wieder gut und er kann Huber so richtig eins auswischen. Ja, wenn's läuft, dann läuft's scheinbar richtig gut für Raimund.
Übersehen hat er dabei aber, dass er seiner schwangeren Mona immer mehr fremd wird und diese in den Armen des anderen Trost sucht. Damit er letztendlich nicht wieder allein dasteht, bedarf es schon eines kleinen Wunders...
Raimund Brandes
Trödelhändler, ca. 40 Jahre (400)
Mona Liess
Raimunds neue Lebenspartnerin, ca. 35 Jahre (156)
Elsbeth Brandes
Raimunds geschiedene Frau, ca. 35 Jahre (100)
Alexis Willschrei
Elsbeths Mutter, ca. 65 Jahre (73)
Pastor Hassel
Pfarrer in der Autobahnkapelle, ca. 35-40 Jahre (76)
Karl Huber
zwielichtiger Antiquitätenhändler, ca. 40-50 Jahre (95)
Die großzügige Scheune eines aufgegebenen Bauernhofes – mit Zwischenboden (Galerie), vollgestopft mit Trödel und Kuriositäten aus vergangener Zeit: Schränke, Truhen, Tische, Stühle, Bilder, Teppiche, Lampen, Glas, Geschirr, Porzellan, Emailleschilder, Bilder (röhrender Hirsch), Heiligenfiguren (werden bespielt), ein antiker Beichtstuhl (wird bespielt).
Neben dem Weihwasserkessel liegt eine Machete. Hier findet zusammen, was sich nie gesucht hat. Die Atmosphäre ist chaotisch aber sehr gemütlich. Die Scheune mit der Galerie ist zugleich Verkaufsraum, Werkstatt, Küche und Büro.
In der Tiefe des Raumes befindet sich mittig das riesige, annähernd raumhohe Scheunentor, durch das die meisten Auftritte erfolgen. Weiter gibt es die Möglichkeit, durch eine innen liegende Tür von der Scheune aus direkt ins Haupthaus zu kommen. Dort wohnen Raimund und Mona und betreiben eine kleine „Pension“.
Durch ein größeres Fenster erkennt man draußen einen älteren Traktor, der vor einer zweiten, kleineren Scheunenzufahrt abgestellt ist. Raimunds reichhaltige Landmaschinensammlung samt Traktor-Werkstatt befindet sich im Off.
Bestenfalls sind aber ein paar Versatzstücke seiner Traktorsammelleidenschaft zu sehen. (Ideal wären insgesamt zwei Traktoren, die außen vor der Scheune geparkt sind. Einer davon fährt Ende des zweiten Akts in die Scheune und verschwindet anschließend im Umbau zum 3. Akt draußen unter einer Abdeckplane. Der zweite wird im 3. Akt zwischen den Szenen 2 und 3 aus dem Sichtfeld entfernt.)
Besetzung:3w 3m Zeit:Gegenwart Spielzeit:ca. 90 Min. Erschienen bei:Wilhelm-Köhler-Verlag, Ungererstraße 35, 80805 München E-Mail:office@wilhelm-koehler-verlag.de