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Disch för dree Damen

Originaltitel: Tisch für drei Damen

Komödie von Peter Limburg. Ins Plattdeutsche übertragen von Heino Buerhoop

Zum Stück

Drei Damen? Nein – es sind vier! Warum sitzen dann nur drei am Tisch? Des Rätsels Lösung liegt im Stück.

Agnes, Bertha, Luise und Nessy heißen die vier Damen und sie haben viel zu erzählen. Nessy ist mit Anfang 40 die Jüngste im Quartett, die anderen drei sind in den sogenannten besten Jahren. Agnes ist Ende 50, also fast 60, und bis 70 ist es dann auch nicht mehr weit. Bertha ist im gleichen Alter, und Luise ein paar Jahre jünger.

Das Leben hat sie nach diversen Verlusten und Enttäuschungen zu einer bunten Wohngemeinschaft zusammengeführt. Sie haben alle ihre Eigenheiten, um nicht zu sagen Macken. Agnes kämpft mit Haarausfall und der Tatsache, dass ihr Chef eine Jüngere zur Chefsekretärin macht. Ihre Leidenschaft gilt dem Wattenmeer und den Konferenzen, an denen sie teilnimmt. Bertha, die sparsame Finanzbeamtin, die mit ihrer geringen Oberweite hadert, wurde von ihrem Mann wegen einer jungen Tschechin mit nicht geringer Oberweite verlassen. Die gemeinsame Tochter ist nur an ihrem Konto interessiert. Man sieht sie nie, genauso wie Luises Sohn, der angeblich in Schweden lebt

Luise ist Hebamme und Witwe. Sie muss alles kühlstellen, damit es frisch bleibt. Sie ist gutmütig und naiv und schreibt, inspiriert von herzschmerzenden Fernsehsoaps, an ihren eigenen Romanen. Immer wieder verlässt sie die WG, um kurz danach zurückzukehren. Sie hat ein Date mit Richard Gere, aber eigentlich ist es nur dessen Double und nicht einmal das.

Nessy kann sich vor lauter Dates kaum retten. Doch mehr als Männer verfolgt sie ihr künstlerisches Ziel: eine Ausstellung in der berühmten Galerie Grottenbeck. Dass ihr Wunsch in Erfüllung geht, ist der skrupellosen Hartnäckigkeit von Agnes und Bertha zu verdanken.

Die kennen einander schon von früher, durch ihre Männer, und sie haben mehr gemeinsam als ihnen lieb ist: ihre Männer. Agnes hatte nicht nur was mit Berthas abtrünnigem Ex-Gatten, sondern auch mit deren aktuellem Begleiter, der sich bei Agnes als Ferdi und bei Bertha als Karli ausgibt. Doch da die arme Bertha im Zuge einer fortschreitenden Demenz immer vergesslicher wird, „vergisst“ sie auch diese Demütigung und nimmt es Agnes nicht übel. Was soll`s? Die Männer gehen, die Freundschaft bleibt.

Eine gemeinsame Reise nach Venedig soll die schönste Zeit für die flotte WG werden. Doch dann wird der Mietvertrag gekündigt, und jede geht ihrer Wege. Und die sind mitunter verschlungen und führen genau dorthin zurück, wo alles angefangen hat. In die mittlerweile wieder leere Wohnung, in der sich alle vier Damen einfinden. Sogar Bertha, die angeblich längst begraben ist.

Irrtum: Bertha ist putzmunter. Nachdem sich ihre Alzheimer-Diagnose als Verwechslung herausgestellt hat und sie sich auf ein langes Leben freut, hat sie vorgesorgt und die Wohnung gekauft. Für wen? Natürlich für sich und ihre Freundinnen Agnes, Nessy und Luise!  Eine Geschichte über Freundschaft und Märchen, die man sich und anderen erzählt, um das Leben besser zu bewältigen.

Personen

Agnes
´In den besten Jahren` sagt man gern bei Männern - doch Agnes würde, selbst wenn sie einer wäre, lieber sagen: deutlich drüber! Leider sind die besten Jahre, so es sie denn gab, einfach zu weit weg. Agnes ist Ende Fünfzig, also fast schon Sechzig, und bis Siebzig ist es auch nicht mehr weit, vom Rest nicht zu reden. Als Fast-Chefsekretärin könnte sie ganz zufrieden sein – aber dafür hadert sie zu sehr mit ihrem Alter, ihrem Aussehen und mit einigem anderen auch.

Bertha
Im gleichen Alter, ist sie auch charakterlich Agnes nicht unähnlich. Überdies ist Bertha eine sparbewusste Beamtennatur, nicht wirklich glücklich in ihrem Beruf – aber reichlich gesegnet mit Dingen, die sie noch unglücklicher machen, und sei es das Ärgernis angeblich zu geringer Oberweite. Doch über das, was sie bedrückt, spricht sie eher selten...

Luise
Sie ist wenige Jahre jünger und hellblond. Ein bißchen entspricht sie dem Klischee naiver Unbeschwertheit, mit dem man blonde Frauen (völlig ungerechtfertigt) gern nervt. Luise trägt das Herz auf der Zunge und steckt mit lockerem Drauflosreden erst mal das kommunikative Terrain ab, bevor sie drüber nachdenkt, was sie sagt. Man würde nicht glauben, daß hinter ihrer offenen Unbefangenheit durchaus anderes schlummert.

Nessy
Sie ist die Jüngste im Quartett und Anfang Vierzig. Wo die anderen mit ihrem Dasein gelegentlich hadern, versucht Nessy, das Leben optimistisch anzugehen. Mitunter etwas verträumt, erwartet sie vom Schicksal viel und sieht sich längst nicht angekommen an Zielen, die noch vage sind.

Bühnenbild

Das Wohnzimmer einer geräumigen Altbauwohnung im siebten Stock. Mögen hier einst vornehme Menschen mit apartem Mobiliar gelebt haben, hat sich inzwischen eine lässige Gemütlichkeit durchgesetzt, deren Charme eher in günstig Zusammengekauftem liegt als in stilvollen Antiquitäten.

Der Raum erweitert sich nach hinten zu einem Fensterbereich mit bequemer Sitzgruppe. Vorne links liegt Nessys Zimmer. Weiter zum Fenster zu folgt der Küchenbereich mit regelmäßig röhrendem Eisschrank, der mit einer Tür zu schließen ist.

Auf der rechten Seite führt ein breiter Flur zur Eingangstür, zum Bad und zu den Zimmern von Luise, Bertha und Agnes, deren Zimmer gleich vorn an der Ecke zum Wohnraum liegt. Nahe der Küche steht ein Esstisch mit Stühlen.

An der rechten Wand befindet sich links des Dielendurchgangs ein imposanter alter Schrank mit hübschem Aufsatzteil. Rechts der Diele ein Sekretär mit Telefonanlage, zu der es ein Mobilteil gibt. Daneben ein Sideboard, auf dem unter anderem eine Räucherschale und ein Kofferradio stehen. Außerdem gibt es eine Musikanlage und einen Barwagen.

Leseprobe

Für dieses Stück steht Ihnen eine Leseprobe als PDF-Datei zum Anzeigen bzw. zum Download zur Verfügung.

Bestellinformationen

Besetzung:4w Zeit:Gegenwart

Plattdeutsche Fassung

Erschienen bei:Karl Mahnke Theaterverlag GmbH, Hardenbergstraße 6, 10623 Berlin Link zum Verlag:www.mahnke-verlag.de E-Mail:info@mahnke-verlag.de

Hochdeutsche Fassung

Erschienen bei:Thomas Sessler Verlag GmbH, Johannesgasse 12, A-1010 Wien Link zum Verlag:www.sesslerverlag.at E-Mail:office@sesslerverlag.at