Was tun, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht und die Hausbank die Gewährung eines Kredits rigoros abschlägt? Von dieser Frage werden im verschlafenen Dörfchen Grappendörp Gisela und ihre Angestellte Fanny getrieben. In Giselas kleinem Dorfladen reihen sich sprichwörtlich die „Ladenhüter“ aneinander, und auch die kleine Poststelle will einfach keinen Gewinn abwerfen! Als Giselas Exmann Richard den Damen mit Kündigung des Mietverhältnisses droht, muss dringend ein Ausweg her, den Tochter Sonja auch schnell gefunden haben will. Ihr Schwarm Carlos sucht für die Logistik seines neu gegründeten Versandhandels kompetente Unterstützung. Ein lukratives Angebot mit großem Haken: Carlos vertreibt erotisches Zubehör!
Im Lager des kleinen Dorfladens, zwischen Konservendosen vor den Augen der sittenstrengen Gemeinde verborgen, machen sich die beiden Damen an die Arbeit. Die finanzielle Rettung scheint auch schon zum Greifen nahe, als ausgerechnet Pfarrhaushälterin Thekla eines der geheimnisvollen Päckchen ausgehändigt wird. Zwar schreitet Postbote Gustav noch beherzt ein, aber das Schicksal nimmt schon seinen Lauf. Als Gisela feststellen muss, dass im Dorf die Bombe geplatzt ist, ist sie überzeugt, dass die Dorfbewohner bald Jagd auf sie machen werden. Aber ob sie sich da mal nicht täuscht? Eine erfrischend freche Komödie mit einem Ende, das so sicherlich keiner erwartet hätte!
4w 4m oder 5w 3m
Gisela Schladen (228)
Betreibt in Grappendörp einen kleinen Dorfladen mit Poststelle, geschieden, Mutter einer Tochter, in Liebesdingen eher schwer von Begriff und etwas prüde. Alter: Anfang 40 bis Ende 50
Fanny Stump (242)
Giselas einzige Angestellte und zugleich gute Freundin, nimmt kein Blatt vor dem Mund. Alter: recht flexibel besetzbar, jedoch nicht mehr ganz jung
Sonja Schladen (117)
Giselas Tochter, studiert, wohnt aber noch zuhause, lebt alle Klischees ihres Alters aus.
Alter: 20 Jahre
Gustav (56)
Örtlicher Postbote, er ist heimlich in Gisela verliebt und in seinen Annäherungsversuchen sehr unbeholfen, eher schüchtern. Alter: zu Gisela passend
Carlos (68)
Ein Bekannter von Sonja, für den diese stark schwärmt, ebenfalls Student, hat eine Geschäftsidee, bei der er die Hilfe des Dorfladens benötigt. Alter: in den Zwanzigern
Thekla (58)
Pfarrhaushälterin am Ort, sehr sittenstreng und omnipräsent. Alter: nicht mehr ganz jung
Richard Schladen (55)
Giselas Exmann und Sonjas Vater, gut situiert, hält sich für etwas Besseres, wenn es um seinen Vorteil geht, agiert er rücksichtslos. Alter: zu Gisela passend
Frau Steenriek (27) (weibliche und männliche Besetzung möglich)
Kreditsachbearbeiter, ihr Auftreten ist seriös. Alter: beliebig
Hinweis:
Die Handlung spielt in der fiktiven, kleinen Ortschaft Grappendörp. Selbstverständlich kann der Name auch an den Spielort angepasst werden, falls dies gewünscht ist. Gleiches gilt für die Namen der Protagonisten (insbesondere die
Nachnamen), die - je nach Region - unter Umständen zu wenig geläufig sind.
Dargestellt wird der Verkaufsraum in Giselas kleinem Dorfladen. An den Wänden (und auch gerne mittig im Bühnenraum) werden (Schwerlast-)Regale etc., montiert, auf denen die Waren präsentiert werden. Hierzu können sehr gut im Vorfeld Leerverpackungen gesammelt und zur Dekoration genutzt werden (leere Kosmetikflaschen, Flaschen von Wasch- und Putzmittel, leere Pralinenschachteln, Kaffeebohnen-Umverpackungen können einfach mit Zeitung etc. ausgestopft werden, leere Konservendosen, Tabakdosen usw.). Einige gut haltbare und günstige Produkte wie beispielsweise Trockennudeln, Reis usw. können ebenfalls gut platziert und nach den Aufführungen noch bedenkenlos verbraucht werden. Auch leere Wein- und Spirituosenflaschen können (mit Leitungswasser wieder aufgefüllt) in den Regalen platziert werden. Denkbar wäre auch ein großer Kühlschrank mit Sichtglas, der mit (leeren) Getränkedosen und ähnlichem bestückt werden kann.
Es ist bei rechtzeitiger Planung nicht notwendig, teure Lebensmittel für das Bühnenbild extra anzuschaffen. In der Regel reichen von jedem Produkt auch 1- 3 Exemplare, da die Vorräte eines Dorfladens meist weniger üppig sind und auch das Lager öfter erwähnt wird, in dem weitere Ware auf den Verkauf wartet. Wer möchte, kann das „Angebot“ auch mit etwas frischem Obst/Gemüse aufwerten – eine anschließende Verwertung durch die Mitwirkenden vermeidet hier natürlich Lebensmittelverschwendung! Dekorationstechnisch machen sich außerdem Werbeaufsteller, Verkaufsschütten oder Plakate („diese Woche im Angebot“ etc.) gut. Auf der linken Bühnenseite ein kleiner Verkaufstresen, darauf (nach Möglichkeit) eine Registrierkasse, die jedoch nicht zwangsläufig notwendig ist. Über dem Tresen ein Banner/Logo der Deutschen Post, vielleicht auch etwas Werbung oder einige leere Versandkartons, wie sie die Post zum Kauf anbietet, von der Decke baumeln lassen etc.
Hinter dem Tresen ein kleines Regal, in dem Pakete einsortiert werden können. Die Bühne hat drei Auf-/Abgänge. Ein offener Durchgang an der Bühnenrückseite mit Vorhang führt zu den Wohnräumen des Hauses. Ein Durchgang (evtl. wieder mit Vorhang) an der linken Bühnenseite (hinter dem Verkaufstresen) führt zum Lager, auf der rechten Bühnenseite befindet sich der Eingangstür zum Dorfladen. Insgesamt darf das Erscheinungsbild des Ladens gerne etwas altmodisch sein.
Besetzung:4w 4m oder 5w 3m Zeit:Gegenwart Spielzeit:ca. 100 Minuten Erschienen bei:Plausus Theaterverlag, Kasernenstr. 56, 53111 Bonn Link zum Verlag:www.plausus.de E-Mail:info@plausus.de