Charley und Jack sind zwei schräge Typen, die von ihren Frauen an die Luft gesetzt wurden. Jetzt fristen sie zusammen in einer WG ihr Single-Dasein – und statt ihren Exfrauen gehen sie sich nun gegenseitig mit ihrem Spleen auf die Nerven. Doch heute tut sich was! Denn Charleys prominente Tante aus New York will vorbeikommen. Und nur um diese interessante Frau kennenzulernen, wagen sich auch die neue Nachbarin und ihre Schwester zum Abendessen in die merkwürdige Männer-WG.
Und so wird dieser Abend zu DER Chance auf neues Liebesglück! Doch das Date gerät vollends außer Kontrolle: Erst sagt die Tante kurzfristig wieder ab, dann bekommt Jack vom querulantischen Nachbarn wegen eines Streits die Polizei auf den Hals gehetzt und flüchtet sich deshalb kurzerhand in Frauenkleider. Und so halten die beiden Herzensdamen den Mann im Kleid auch noch für Charleys Tante!
Doch um den romantischen Abend zu retten, klärt Jack das Missverständnis nicht auf. Stattdessen spielt der verlotterte Computerfreak Jack die modebewusste Grande Dame aus New York und stöckelt dabei unsicher und urkomisch von einem Fauxpas zum nächsten.
Als sich dann auch noch der querulantische Nachbar in die falsche Tante verliebt und ihr penetrante Avancen macht und plötzlich doch noch die echte Tante aus New York in der Tür steht, ist das Chaos perfekt.
„Charleys Tante reloaded“ versetzt den Komödien-Klassiker in die heutige Zeit und persifliert dabei unglaublich witzig die aktuellen Gender-Debatten und die Leiden des modernen Mannes.
Jack – Jakob Kirchner – verlotterter Computer-Nerd (209)
Frische Luft, Tageslicht, Bewegung? Alles völlig überbewertet, findet Jack. Stattdessen verbringt der Hacker seine Tage und Nächte möglichst durchgehend vor dem Computer und um ihn herum stapeln sich Pizzakartons und Unrat. Jack ist ein unzuverlässiger Chaot und chronisch pleite, weil er lieber als „digitaler Robin Hood“ im Netz für die gute Sache kämpft, als sich mit langweiligen IT-Sicherheitsprojekten Geld zu verdienen. Jack ist verwahrlost, wäscht sich selten, trägt einen zerschlissenen Kapuzenpulli. Wenn er sich aber doch mal vom Schreibtischstuhl erhebt, rutscht seine Hose gefährlich weit runter – trotzdem hält sich Jack für einen unwiderstehlichen Typen.
Als der verlotterte Computer-Freak plötzlich die feine Dame aus New York spielen muss, stolpert er von einer verrückten Herausforderung in die nächste, bis plötzlich sein ganzes Leben auf dem Kopf steht.
Charley – Carl Kramer – Jacks Mitbewohner – pedantischer Spießer (150)
Das Chaos seines Mitbewohners Jack treibt Charley in den Wahnsinn! Denn Charley braucht um sich herum perfekte Sauberkeit und Ordnung – schließlich ist in ihm drin schon genug Chaos! Seine Frau hat ihn verlassen und seitdem beherrscht ihn die Panik, nie wieder eine neue Beziehung zu finden. Um sein Leben irgendwie wieder gerade zu rücken, richtet Charley Gegenstände so aus, dass sie perfekt mittig stehen, sortiert Vorhangfalten, trägt immer perfekt gebügelte Hemden und exakt gescheitelte Haare. Auch sprachlich sucht Charley stets die perfekte Präzision – das ist seine Leidenschaft und auch sein Beruf, denn er ist Autor für Gebrauchsanweisungen.
Mit seiner pedantischen Art wirkt Charley wie ein langweiliger Spießer – doch als der Abend zunehmend im Chaos mündet, zeigt sich, dass Charley noch ganz andere Seiten hat …
Nelly – neue Nachbarin – trinkfeste Lokaljournalistin (88)
Nelly ist eine quirlige, lustige Lebefrau, die gerne flirtet. Die Lokaljournalistin findet immer eine Gelegenheit, sich einen zu zwitschern und „versehentlich“ anderer Leute Gläser leer zu trinken. Nelly ist gerade erst in die Wohnung unter Jack und Charley eingezogen und hält die beiden Männer für komplett verschrobene Typen, deren Einladung zum Abendessen sie dankend ablehnt. Doch als Charleys prominente Tante ihren Besuch ankündigt, wittert Nelly DIE Chance, eine super Story für die Rubrik „Einen Abend mit…“ ihrer Lokalzeitung schreiben zu können – nicht ahnend, welche unfassbare Lügengeschichte ihr bei diesem Abendessen aufgetischt wird.
Tabea – Nellys Schwester – gendernde Idealist*in (87)
Die Lektorin ist überzeugt davon, dass eine gerechte Sprache der erste Schritt für eine gerechte Gesellschaft ist. Deshalb spricht Tabea konsequent mit Gendersternchen. Doch ihr verbissenes Bemühen, sich politisch korrekt auszudrücken, nimmt grotesk-lustige Züge an und geht ihrer Schwester Nelly extrem auf die Nerven.
Tabea liebt Literatur und verbringt ihre Zeit lieber mit Büchern als mit Menschen. Doch von ihrer trinkfesten Schwester lässt sie sich dann noch belabern, die Essenseinladung von Charley und Jack anzunehmen – und erlebt einen abgedrehten Abend, der ihr Leben verändern wird.
Erik Fleuter – querulantischer Nachbar (95)
Erik hat immer Recht! Gut, dass er deshalb im Haus für Ordnung sorgt und die Nachbarschaft im Blick behält! Nur dank ihm ist der Müll korrekt getrennt, liegen die Fußmatten gerade und ist der Vermieter stets über alle Verfehlungen der Hausbewohner informiert.
Keiner kann Erik was vormachen! Eigentlich. Denn als der starrköpfige Nörgler auf Charleys vermeintliche Tante trifft, ist er Hals über Kopf verliebt – nicht ahnend, dass die Frau, der er die Welt zu Füßen legen möchte, in Wahrheit sein verhasster Nachbar Jack ist.
Liz Lechner – Charleys Tante – exzentrische Stil-Ikone (43)
„Man ist nie zu alt, um aufzufallen“, findet Liz. Sie ist eine absolut schrille, schillernde Persönlichkeit und erinnert an die Mode-Ikone Iris Apfel. Sie trägt große bunte Halsketten, gerne auch mehrere gleichzeitig, eine auffällige Brille und Farben und Muster, die auf den ersten Blick gar nicht zusammenpassen, ihr aber eine abgefahrene Extravaganz verleihen. Liz ist auf dem Lande in Norddeutschland aufgewachsen, als junge Frau nach New York ausgewandert und dort schnell zu einer kleinen Berühmtheit geworden. Die etwas divenhafte Frau weiß genau, was sie will, ist zudem selbstbewusst, frech, witzig.
Als Liz zur Abendgesellschaft dazustößt und feststellen muss, dass „die Rolle von Charleys Tante“ schon besetzt ist, dreht sie den Spieß kurzerhand um – und trifft zu ihrer Überraschung ihren früheren (deutlich jüngeren) Schwarm Jack wieder.
… und eine Männerstimme aus dem Off
Das Wohnzimmer der Männer-WG. Vorne steht ein Sofa mit kleinem Beistelltisch, an einer Wand ein Regal mit Geschirrvitrine, CDs und einer kleinen Musikanlage. Hinten links ein Esstisch, hinten rechts zwei Schreibtische, die mit einer spanischen Wand voneinander getrennt sind.
Der rechte Schreibtisch (von Jack) ist völlig chaotisch. Auf ihm stapeln sich Papiere, Pizza-Kartons, Chipstüten und leere Cola-Flaschen. Um den Schreibtisch herum ist ein rotes Band als Absperrung gespannt. Hinter dem Schreibtisch hängt ein eingerahmtes Pin-up-Foto.
Der linke Schreibtisch (von Charley) ist extrem ordentlich. Ebenso wie der Rest des Wohnzimmers. Theater mit sehr kleiner Bühne können auf Charleys Schreibtisch verzichten oder sogar beide Schreibtische weglassen. In diesem Fall müsste Jack in der ersten Szene am Esstisch arbeiten und dort Chaos hinterlassen.
Der Eingang zur Wohnung befindet sich auf der rechten Seite. Neben dem Eingang hängt ein Spiegel. Hinten ist eine Tür, die zu den weiteren Räumen führt. Links geht es über eine Balkontür mit Vorhängen an der Seite auf den Balkon.
Besetzung:3w 3m. Das Stück ist auch in einer Fassung mit 8 Rollen erhältlich - 5w 3m bzw. 4w 4m Zeit:Gegenwart Spielzeit:ca. 110 Minuten, für die Fassung mit 8 Rollen ca. 120 Minuten Erschienen bei:Plausus Theaterverlag, Kasernenstr. 56, 53111 Bonn Link zum Verlag:www.plausus.de E-Mail:info@plausus.de